Bad Säckingen – Sisslerfeld, Rehaklinikum, Aqualon-Therme und die finanzielle Situation der Stadt, standen im Mittelpunkt des Besuchs des Landtagsabgeordneten Niklas Nüssle (GRÜNE) in Bad Säckingen.
Ein Thema das derzeit viele in Bad Säckingen bewegt, ist das Sisslerfeld – der größte Industrie- und Zukunftspark der Schweiz, der in unmittelbarer Nähe zu Bad Säckingen entstehen soll. Bürgermeister Guhl sieht darin sowohl Chancen als auch Herausforderungen: „In Bad Säckingen haben wir Altstadt und Kultur, wir haben eine starke Wirtschaft und eine einmalige Erholungslandschaft. Wir müssen deshalb dafür sorgen, nicht nur für Kindergärten, Schulen und Wohnungen zuständig zu sein, sondern Wege finden, das Projekt selbst mitzugestalten. Das Sisslerfeld ist ein grenzüberschreitendes Projekt und ich hoffe deshalb auch auf Rückendeckung aus Stuttgart und Berlin.“
In der Tat hat das Projekt bereits explizit Eingang in die Schweiz-Strategie des Landes Baden-Württemberg gefunden. Auch der Landtagsabgeordnete Nüssle unterstreicht die Notwendigkeit, sich hier einzubringen: „Ich setze mich dafür ein, das Projekt gemeinsam und grenzüberschreitend zu entwickeln. Wenn im Sisslerfeld zukünftig Forschung und Entwicklung zuhause ist, dann wäre es nur folgerichtig, wenn wir auch in Bad Säckingen einen Forschungs-Schwerpunkt setzen!“
Ein weiterer Schwerpunkt des Austauschs im Rathaus war die Zukunft des aktuellen Polizeireviers. Eigentümer der Gebäude ist das Land Baden-Württemberg. Aus Sicht der Stadt stehe das Land damit klar in der Verantwortung, sich frühzeitig Gedanken über eine sinnvolle Nachnutzung zu machen. Mit dem geplanten Umzug der Polizeibehörde und des Regierungspräsidiums in den Neubau im Gewerbegebiet werden mitten in der Altstadt wertvolle Flächen frei – eine große Herausforderung, aber gleichzeitig auch eine enorme Chance. Die Stadt signalisiert hier ihre Bereitschaft, diesen Entwicklungsprozess aktiv zu begleiten und mögliche Kooperationen auszuloten. Erste Gespräche mit Vermögen und Bau Baden-Württemberg haben bereits stattgefunden. Bürgermeister Guhl betonte, dass die heutigen Gebäude von Polizei und Regierungspräsidium am Münsterplatz nicht nur eindrücklich sind, sondern zugleich ein enormes Entwicklungspotenzial in sich tragen. Sobald beide Institutionen in den Neubau im Gewerbegebiet umziehen, entstehen mitten in der Altstadt wertvolle Freiräume, die neue Perspektiven eröffnen. Eigene konkrete Nutzungsideen hat die Stadt aktuell bewusst noch nicht entwickelt – denn die Liegenschaft gehört dem Land, das nun gefordert ist, einen sinnvollen und zukunftsfähigen Umgang mit diesen Flächen zu prüfen. Auch Niklas Nüssle hob hervor, wie wichtig eine sorgfältige und zukunftsorientierte Perspektive für diese innerstädtischen Flächen ist, und signalisierte, dass er sich auf Landesebene dafür einsetzen möchte, dass dieser Prozess konstruktiv begleitet wird und das Land dabei seiner Rolle als Eigentümer angemessen nachkommt.
Auch im Kurgebiet spürt man Aufbruchstimmung – das zeigte sich beim Besuch der Aqualon-Therme und des Rehaklinikums. Seit der Übernahme der Therme durch die Stadt Mitte des Jahres sind erste positive Entwicklungen sichtbar. „Hier geht was, da ist jetzt richtig frischer Wind drin!“, fasst es Bürgermeister Guhl treffend zusammen. Aus seiner Sicht ist gerade die gemeinsame Vermarktung von Reha und Therme ein gewinnbringendes Alleinstellungsmerkmal. Das bestätigen auch Steve Trüby, Bereichsleiter Patientenmanagement und Franziska Baars, Assistentin der Geschäftsführung „Unsere Patienten genießen die räumliche Nähe von Klinikum und Therme. Mit diesem Zusammenspiel und dem Top-Personal haben wir uns bundesweit einen guten Ruf erarbeitet, weshalb die Belegung und Nachfrage unseres Hauses zuletzt deutlich zugenommen hat.“
Neben den klassischen Reha-Angeboten setzt das Rehaklinikum auch verstärkt auf das Thema Prävention. Mit dem Programm RVfit wird im Rehaklinikum die Gesundheit in den Blick genommen, bevor Beschwerden entstehen. Nach einem fünftägigen Aufenthalt mit individuellem Trainingsplan erhalten die Teilnehmenden über die Caspar-App eine digitale Betreuung für zuhause. Nach einigen Monaten folgt eine Auffrischungsphase im Rehaklinikum – ein innovativer Ansatz, der verhindern soll, dass Erkrankungen chronisch werden. Das Rehaklinikum spricht bewusst von Medical Wellness.
Offen bleibt jedoch die bauliche Sanierung von Rehaklinikum und Aqualon-Therme. Beide Gebäude benötigen eine grundlegende Erneuerung. Die Stadt hat das gesamte Kurgebiet in das Landessanierungsprogramm eingebracht. Niklas Nüssle sichert Unterstützung zu:„Ich habe heute erlebt, dass im Kurgebiet und der ganzen Stadt frischer Wind weht. Mit dem Landessanierungsprogramm hat die Stadt mehr als den Fuß in der Tür, die Sanierung vorantreiben zu können. Gefördert wird aber bekanntlich ja nur ein Teil der Kosten, deshalb mache ich mich dafür stark, die Städte und Gemeinden im Land generell gut zu finanzieren, damit dieser frische Wind, wie er in Bad Säckingen weht nicht verfliegt, sondern weiter kräftig bläst.“