Einige unter euch kennen die Situation vermutlich aus eigenen persönlichen Erfahrungen aus der Schulzeit: Unterricht entfällt, Klassenlehrer*innen fehlen, Vertretungen werden gesucht. Die Versorgung mit ausreichend Lehrkräften wird immer wieder zu einem Balanceakt. Gerade im ländlichen Raum ist dies eine große Herausforderung. Mit am meisten trifft es die Lehrkräfteversorgung von Grund- und Förderschulen, wobei gerade die Lage im Landkreis Waldshut als sehr angespannt eingestuft wird.
Angegangen bin ich diese Thematik unter anderem, weil ich auf die schwierige Situation der Grundschule in Weilheim aufmerksam wurde. Über einen Abgeordnetenbrief an Kultusministerin Theresa Schopper habe ich nach Antworten und Lösungsstrategien gefragt.
Nur Gymnasien sowie große Städte und die umliegenden Regionen sind vom akuten Mangel an Lehrkräften weitestgehend verschont, während Schulen wie die Grundschule Weilheim stark darunter leiden. Dabei bekräftigt das Kultusministerium, dass sie dieses Problem nicht einfach hinnehmen.
Um dem Problem kurzfristig Herr zu werden, werden an der Grundschule Weilheim in manchen Fächern Klassen, die von Ihrer Größe her geteilt werden könnten, aktuell zusammen unterrichtet. Dabei möchte ich betonen, dass dies keine dauerhafte Lösung sein kann. Der einzige langfristige Ausweg ist es, mehr Lehrerinnen und Lehrer auszubilden und einzustellen. Hier komme es auch darauf an, die Region für junge Menschen attraktiver zu machen, sodass die vielfältigen Maßnahmen des Kultusministeriums ihre ganze Wirkung entfalten können.
Ein erster Erfolg zeichnet sich an der Grundschule Weilheim bei der Suche nach neuem Lehrpersonal ab. Mit Freude habe ich gehört, dass eine neue Lehrerin für die Grundschule gefunden wurde. Ich hoffe sehr, dass sie einen guten Start in der Schule und der schönen Gemeinde Weilheim haben wird.
In weiteren Verlauf des Antwortschreibens des Kultusministeriums auf meine Anfrage schreibt Ministerin Schopper, dass sich die Unterrichtssituation dank der Unterstützung von Lehrkräften benachbarter Grundschulen und einer befristet beschäftigten Vertretung in der Grundschule Weilheim weiter entspanne. Zusätzlich freut sich die Grundschule Weilheim über eine neue Referendarin ab Februar.
Landesweit werden darüber hinaus Maßnahmen ergriffen, um dem Lehrermangel zu begegnen. Bürokratische Hürden wurden abgebaut, sodass Lehrerinnen und Lehrer von Gymnasien sowie Seiteneinsteiger vereinfacht an Schulen bis zur Oberstufe unterrichten können oder deren Verträge entfristet werden. Durch Weiterbildung von Gymnasiallehrern konnten so bereits über 500 Personen für Grundschulen in ganz Baden-Württemberg gewonnen werden.