Der Sozialverband VdK stellt Menschen solidarisch in den Mittelpunkt, damit Menschen unabhängig leben können, selbst Stärke fühlen und damit auch die Gesellschaft stärken. Ich hatte die Ehre in die Stadthalle nach Tiengen eingeladen zu sein, um eine Rede zum 75. jährigen Jubiläum des VdK im Landkreis zu halten.
Mit großen Aktionen macht der VdK auf sein Anliegen, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, aufmerksam. So prägt er den Begriffe der „Nächstenpflege“. Dutzende Assoziationen kommen in mir auf. Dies zeigt, wie wichtig das Thema Pflege ist. Eine vom VdK veröffentlichte Studie zeigt wie Bürokratie und langsame Verfahren im Bereich häuslicher Pflege viel Energie aufbrauchen und effektive Unterstützung verhindern. Neben einer guten Pflege machen einen guten Sozialstaat faire Löhne, ausreichende Renten und ausreichende Sozialhilfe aus.
Ich finde den Einsatz des VdK in den fünf Dimensionen Rente, Pflege, Gesundheit, soziale Gerechtigkeit und Behinderung gerade auch lokal sehr beeindruckend. Im Kreis ist der VdK durch seine Erfahrungen und dem engen Kontakt zu den Menschen und deren Sorgen für alle Mandatsträgerinnen und Mandatsträger wichtige Wissensquelle. Gerade beim Einsatz für ein gleichberechtigtes Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung, erreichen mich immer wieder Anfragen zu Themen wie Barrierefreiheit im ÖPNV, bei Bauvorhaben und im alltäglichen Leben.
Ich bin auch davon überzeugt, dass darüber hinaus zu einem gerechten und sozialen Staat in Zukunft eine intakte und resiliente Umwelt mitgedacht werden muss. Der Mensch kann nur in Würde leben, wenn seine Lebensgrundlagen erhalten sind. Auf den ersten Blick könnte der Eindruck entstehen der Mensch müsste dafür verzichten und stünde nicht mehr im Mittelpunkt. Doch heute merken wir, dass diese Brille die Sicht nimmt. Umweltkatastrophen, provoziert durch die rücksichtslose Ausbeutung von Mensch und Natur, verursachen weltweit viel Leid. Ein sozialer Staat muss ökologisch sein.