Brot und Salz, die klassischen Geschenke zum Einzug, hatten wir leider nicht dabei. Trotzdem wünschen wir der Energieagentur viel Erfolg am neuen Standort im Gewerbepark Hochrhein. Mit der Eröffnung in Waldshut-Tiengen stärkt die Energieagentur Südwest ihre Präsenz auch im Landkreis Waldshut deutlich. Mit Blick auf die Herausforderungen der Zukunft wird die Arbeit der Energieagentur auch immer wichtiger, deshalb ist eine starke regionale Verwurzelung elementar. Die Räumlichkeiten im Gewerbegebiet Hochrhein, in Ost-West-Richtung zentral in der Mitte des Landkreises und durch die zwei nahen Bushaltestellen auch mit dem ÖPNV erreichbar sind ganz sicher ein neues Kapitel in der Arbeit der gemeinsamen Energieagentur Südwest der Landkreise Waldshut und Lörrach.
Vielleicht hattet ihr schon ein- oder mehrmals die Gelegenheit, mit der Energieagentur Südwest in Kontakt treten zu können. Die Arbeit der Energieagentur gliedert sich nämlich in drei große Gruppen: Kommunen, Unternehmen und Privathaushalte.
Im Bereich der Kommunen unterstützt die Energieagentur zum Beispiel den Landkreis Waldshut bei der Erstellung und Umsetzung des Klimaschutz-Konzeptes. Auf die gleiche Weise war die Energieagentur Südwest auch bei der Erstellung des Lörracher Klimaschutz-Konzeptes engagiert und ist aktuell auch bei der Fortschreibung dieses Konzeptes involviert. Aber auch Gemeinden können sich bei der Energieagentur beraten lassen. So geht zum Beispiel die Entscheidung der Gemeinde Wutöschingen, auf dem neuen roten Lernhaus eine Photovoltaik-Anlage zu errichten und zum Heizen des Gebäudes eine Wärmepumpe zu nutzen auf ein Gutachten der Energieagentur zurück.
Unternehmen können bei der Energieagentur auf eine breite Expertise zurückgreifen, wenn Sie ihre Energiebilanz verbessern wollen und durch Einsparung die eigene Nachhaltigkeit erhöhen wollen. Hier ist die Energieagentur auch bei der Wärmewende der beste Ansprechpartner, zum Beispiel bei großen Industrieunternehmen, bei denen oft das Thema Abwärme eine große Rolle spielt.
Privatleute können abschließend bei der Energieagentur Südwest Informationen zu den Themen Energieeinsparung, Photovoltaik, Wärme uvm. bekommen und auf eine gute Beratungsinfrastruktur zurückgreifen. Bedingt durch aktuelle Gesetze wie die Novelle des Klimaschutzgesetztes mit der Photovoltaik-Pflicht für Neubauten ab 01.05.2022 und der für grundlegende Dachsanierungen ab 01.01.2023 machen sich nun viele Eigentümer:innen Gedanken um die Themen Energiewende und Photovoltaik beim eigenen Haus.
Die beiden Landkreis Waldshut und Lörrach, die die Energieagentur tragen, sind beim Thema Klimaschutz in manchen Bereichen schon ganz vorne. So kommen knapp 2/3 der gesamten Wasserkraft in Baden-Württemberg hier vom Hochrhein und aus dem Südschwarzwald. Außerdem legen die beiden Landkreise sowie viele der Städte und Gemeinden einen ambitionierten Steigerungspfad im Rahmen des European Energy Awards vor. Potential bietet die Region auch im Bereich Photovoltaik, als Terrasse des Südens oder Toskana Deutschlands (Formulierung je nach Landrätin/Landrat). Viel zu tun gibt es jedoch zum Beispiel noch bei der Wärmewende. Laut Angaben vor Ort liegt der Anteil der durch Wärmebereitstellung erzeugten Treibhausgasemissionen in Deutschland bei 40%, in den beiden Landkreisen Waldshut und Lörrach aber über dem Schnitt, was unter anderem an den vielen Einzelfeuerungsanlagen liegt, die zu einem großen Teil veraltet sind. Dieser Umstand zeigt, dass die Wärmewende ein wichtiger Hebel für den Klimaschutz ist.
Eine kleine Randanekdote bei der Eröffnung des Standortes war, dass die Arbeit der Energieagentur theoretisch ein Enddatum besitzt: Mit dem Ziel der Erreichung vollständiger Klimaneutralität bis 2040 ist die besitzt das Engagement theoretisch ein Enddatum, auch wenn natürlich in einer klimaneutralen Welt sicherlich weiterhin Beratung und Unterstützung im Bereich Energie und Wärme gebraucht wird.