Erneuerbar statt endlich: Unter diesem Titel durfte ich vor kurzem einen ganzen Tag mit Umweltstaatssekretär Dr. André Baumann MdL im Wahlkreis Waldshut verbringen.
Der Landkreis Waldshut ist von Borkenkäfer und Trockenheit im Wald besonders gebeutelt. In fast keiner Region ist der Wald in den letzten Jahren so weiträumig abgestorben wie im Landkreis Waldshut. Deshalb führte uns der erste Besuch auf den Klimawandelpfad oberhalb von Waldshut. Der Klimawandelpfad ist ein Modul der Modellregion für Waldumbau und Aufforstung, die im Landkreis eingerichtet wurde. Gefördert wurde der Pfad vom Land und auf einer großen Kahlfläche eingerichtet. Beim Rundgang und dem Begutachten der einzelnen Stationen konnten wir mit lokalen Stakeholdern über die Herausforderungen des Waldumbaus und die Wichtigkeit des Waldes für die Biodiversität sprechen. Mit dabei waren der Waldbesitzer Christian Ebe, der ganz in der Nähe eine der größten zusammenhängenden Kahlflächen wieder aufgeforstet hat und sich jetzt beinahe Tag und Nacht mit der Pflege seines Bestandes befasst. Von Seite der Forstverwaltung konnten wir uns mit dem Forstamtsleiter Markus Rothmund und der Revierförsterin Carmen Kellermann austauschen. Sie alle haben betont, wie wichtig ein intakter Wald für eine große Biodiversität im Land ist.
Weiter ging es am neuen Standort der Energieagentur Südwest im Gewerbepark Hochrhein. Die Energieagenturen leisten großes bei der Unterstützung von Kommunen, Privatpersonen und der Industrie hin zu mehr Klimaschutz. Geschäftsführer Jan Münster konnte dabei die vielfältigen Projekte der Energieagentur vorstellen. Das Thema Windenergie ist beim Klimaschutz in der Region ebenfalls sehr wichtig. Deshalb haben wir uns sehr gefreut, dass auch der Regionalverbandsdirektor Dr. Sebastian Wilske beim Gespräch dabei sein konnte. Neben dem Thema Windkraft und erneuerbare Energien kamen wir auch auf den Flächenverbrauch in der Region zu sprechen.
Bei einer Podiumsdiskussion mit einem hochkarätigen Podium kamen wir am Ende des ereignisreichen Tages auch mit vielen weiteren interessierten Bürger:innen über das Thema erneuerbare Energien und Klimaschutz ins Gespräch. Neben Andre Baumann und Niklas Nüssle konnten auch die Leiterin des Umweltamtes des Landkreises, Waltraud Zimmerman und Alexander Sladek von den Elektrizitätswerken Schönau (EWS) gewonnen werden. In dieser Runde kam beinahe jedes Thema zur Sprache. Es wurde klar, das einer Energiewende nicht nur eine Strom-, sondern auch eine Wärmewende sein muss. Gleichzeitig zeigte sich auch, wo bestehende Regelungen dem beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien (noch) ausbremsen. Hier war für mich besonders interessant, welche Ideen gerade zum Beispiel in der Schweiz diesbezüglich entwickelt wurden. Hier unterstützen sich Schweizer:innen, die eine Photovoltaik-Anlage auf das eigene Dach bauen möchten aktuell gegenseitig und sorgen damit für eine schnellere Umsetzung. Auch die Möglichkeiten, sich finanziell an der Energiewende zu beteiligen und damit direkt zu profitieren wurden besprochen. Ich habe mich sehr über den Besuch von André Baumann gefreut. Immer gerne wieder!