Kürzlich führte mich meine Wahlkreistour nach Jestetten. Dort traf ich Bürgermeister Dominic Böhler im Jestetter Rathaus. Seine Gemeinde ist Namensgeberin des „Jestetter Zipfels“ und pflegt dadurch einen besonders engen Austausch mit der Schweiz, ein Austausch, der nun schon einige Jahre gelebt wird. Erst letzten Freitag durfte ich nämlich hier bei der Eröffnung ihrer Jubiläumsfeier der Gemeinde gratulieren – auf 1150 Jahre Dorfleben kann die Gemeinde sehr stolz sein!
Für Jestetten stehen in der Zukunft einige Herausforderungen an, die innovative Lösungen bedingen. Bürgermeister Böhler setzt sich dabei sehr für seine Gemeinde ein, um sie noch lebhafter und zukunftsfähiger zu machen, als sie es heute schon ist. An welchen Stellschrauben, wie bspw. Landesförderungen, wir hier zielführend drehen können, besprachen wir bei meinem Besuch gemeinsam.
Die medizinische Versorgung vor Ort ist, wie in vielen Gemeindem im ländlichen Raum, eine dieser großen Herausforderungen. Aktuell wird Jestetten offziell als „perspektivisch unterversorgte Gemeinde“ nach dem Landarzt-Programm eingestuft. Um eine akute Unterversorgung zu verhindern diksutierten wir über das weitere Vorgehen und ich habe Bürgermeister Böhler zugesichert, die Situation der Gemeinde Jestetten in meiner Arbeit im Landtag einzubringen. Besonders beeindruckend berichtete mir Dominic Böhler von der im letzten Jahr gegründeten Genossenschaft, die die Ärzteversorgung stabilisieren will und die auch als Beispiel guter kommunaler Zusammenarbeit gewertet werden kann.
Auch das Thema Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen will Dominic Böhler für die Zukunft angehen. Gemeinsam haben wir uns über die Förderung des Hortes, die Situation der Realschule in Bezug auf die umliegenden Schulen und die Zukunft der praxisintegrierten Ausbildung (PiA) unterhalten, woraus ich auch persönlich viele neuen Eindrücke gewinnen konnte.
Zu meinem Schwerpunktthema Mobilität hatte ich ebenfalls einen intensiven Austausch mit Bürgermeister Dominic Böhler. Die Verbesserung der Anbindung des Ortsteils Altenburg aber auch der ganzen Gemeinde an den ÖPNV ist ein wichtiges Thema, zum Beispiel über eine bessere Taktung auf der S-Bahn Zürich-Schaffhausen, aber auch durch ein stärkere Verzahnung der Mobilitätsformen Bus-Bahn-Bike und dem eigenen Auto. Nebenbei ist dies auch ein Puzzlestück zur Beruhigung des Individualverkehrs in Jestetten. Die Belastung der Ortsdurchfahrt ist sehr hoch und die Planungen für eine Ortsumfahrung laufen schon lange und werden noch einige Zeit benötigen, weshalb auch kurzfristige Maßnahmen angedacht sein sollten. Hier konnte die bereits umgesetzte Maßnahme des Tempo 30 nachts bereits Erfolg zeigen.
Das Thema Endlager Schweiz beschäftigt Jestetten selbstverständlich ebenfalls sehr. Im Herbst soll es hier Klarheit geben und die endgültige Standort-Entscheidung auf schweizer Seite getroffen werden. Auch ich persönlich schaue mit Spannung auf diese Entscheidung und befinde mich im regelmäßigen Austausch mit regionalen Vertreter*innen auf allen Ebenen.
Es freut mich mit welchem Selbstbewusstsein sich die Gemeinde Jestetten den Herausforderungen im ländlichen Raum stellt. Sie hat meine volle Unterstützung dafür. Ich bin voller Zuversicht, dass die geplanten Maßnahmen und Ideen in allen Aspekten des öffentlichen Lebens die Gemeinde noch weiter wachsen und aufblühen lassen werden. Ich bin gespannt, was sich bis zu meinem nächsten Besuch alles verändern wird.