Zehn Ortsteile sind in der Gemeinde Görwihl zusammengefasst. Die Gemeinde reicht von Tiefenstein im Albtal, ungefähr 500 m über dem Meer bis über 1000 m über dem Meer ganz im Norden der Gemeinde. Wenige Gemeinden sind geographisch so spannend wie Görwihl. Doch nicht nur auf Karten, sondern auch im echten Leben gibt es in Görwihl viel zu entdecken. Darüber habe ich mich bei meinem letzten Besuch mit Bürgermeister Carsten Quednow ausgetauscht.
Einer meiner allerersten Termine nach meiner erfolgreichen Wahl, noch vor der ersten Sitzung des Landtags, war in Görwihl. Damals bekam Naturschützer Rudi Apel in Görwihl-Rotzingen das Bundesverdienstkreuz am Bande. Rudi Apel ist bundesweit als Schwalbenexperte bekannt und die Begeisterung für die Vögel und die Natur, sowie deren Schutz wurde in Rotzingen von Umwelt-Staatssekretär André Baumann MdL zu recht gewürdigt. Als neu gewählter Abgeordneter kann man das eigene Mandat schlechter beginnen als mit einer Bundesverdienstkreuzübergabe im eigenen Wahlkreis.
Kurz nach diesem Freudentag zog es mich schon wieder nach Görwihl, dieses Mal in den Ortsteil Strittmatt zur Förderbescheidübergabe für das dortige Flurneuordnungsverfahren durch Staatssekretärin Sabine Kurtz. Durch Realteilung, wie sie in der Region üblich war (Der Besitz wird zwischen den Erben aufgeteilt), sind in Görwihl viele kleine Grundstücke entstanden, von denen einige unter 100 Quadratmeter groß sind. In Zeiten des Klimawandels macht es die Bewirtschaftung des eigenen Waldes nicht gerade einfach, wenn das eigene Grundstück sehr klein und teilweise nicht erreichbar ist. Deswegen werden im Flurneuordnungsverfahren Grundstücke getauscht und zusammengefasst. Klar ist, dass solche Verfahren aber auch einen erheblichen Eingriff in die Natur bedeuten, wenn Wege durch den Wald neu abgesteckt werden. Es gilt daher den Prozess kritisch zu begleiten und den Effekt für eine bessere Bewirtschaftung in den Fokus zu rücken.
Einen Förderbescheid hatte ich zwar nicht dabei, aber erst kürzlich war ich auch in Görwihl zum Spatenstich für die Tagespflege eingeladen. Im Ortsteil Segeten entsteht eine durchdachte Tagespflege in Holzbauweise und damit ein Gebäude, das Standards setzen wird. Mein Weg bringt mich dabei auch bald wieder nach Görwihl, zur Eröffnung und zum Gottesdienst für den neuen Kindergarten und ich freue mich auch sonst, immer wieder nach Görwihl eingeladen zu sein.
Förderbescheide, Eröffnungen, Spatenstiche. Das alles sind der Verdienst aller Görwihlerinnen und Görwihlern, des Gemeinderats aber auch speziell von Bürgermeister Carsten Quednow, der seit 1999 Bürgermeister der Gemeinde Görwihl ist. In unserem gemeinsamen Gespräch haben wir neben dem Rückblick auf meine Besuche in Görwihl vor allem auch die Zukunft in den Blick genommen. Die Gemeinde Görwihl steht vor großen Herausforderungen und mindestens ebenso großen Chancen. In meinen Themenbereichen im Landtag von Baden-Württemberg ist für die Gemeinde Görwihl sicherlich der Ausbau des ÖPNV als Grundlage für eine echte Mobilitätswende eine große Herausforderung. Bürgermeister Quednow ist hier nicht zuletzt als Kreisrat im Landkreis Waldshut sehr engagiert. Zum Thema Mobilität gehört für die Gemeinde sicher auch die Situation an der gesperrten Albtalstraße, die für viele ein großes Thema ist.
Im Bereich der Energie hat die Gemeinde, die mit dem Ortsteil Segeten unter anderem den sonnenreichsten Ort Deutschlands 2011 aufweist einiges zu bieten. Deshalb spielt das Thema der Energiewende in Görwihl eine große Rolle und ich begleite die Gemeinde hier sehr gerne auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Ein weiterer Punkt, an dem die Gemeinde Görwihl sehr aktiv arbeitet ist der Breitband-Ausbau, der für die ländliche Gemeinde in Zukunft ein noch wichtigerer Standortfaktor sein wird. Indirekt damit verbunden sind die großen demografischen Herausforderungen vor denen Carsten Quednow und die Gemeinde stehen. Aber hier spielt zum Beispiel das Engagement für Tagespflege und eine bessere gesundheitliche Versorgung in der Gemeinde eine zentrale Rolle, damit Görwihl auch in diesem Themenbereich gut für die Zukunft gerüstet ist.
Übrigens: „Görwihl – hat Zeit für Sie“ ist das offizielle Motto der Gemeinde. Das mit der Zukunft ergibt sich hoffentlich aus dem Beitrag.