Zu Gast in einer der neuesten und innovativsten Pflege-WGs des Landes

Ihr habt vielleicht schon davon gehört, zum Beispiel auch durch meinen Bericht zur offiziellen Einweihung, vom Projekt „Mitenand däheim“ in Kadelburg. Im dreigeteilten Projekt mit einem öffentlichen Bereich, seniorengerechten Wohnungen in den Obergeschossen und einer Pflege-WG im Erdgeschoss ist man im Alter wirklich nicht einsam. Weil mich das Projekt seit meiner ersten Begehung mit Bürgermeister Weber (damals war das Projekt teilweise noch im Rohbau) fasziniert, war es mir eine große Freude, dass Sozialminister Manne Lucha meiner Einladung, sich selbst ein Bild vor Ort zu verschaffen, gefolgt ist.

Wir werden alle nicht jünger, diese Binsenwahrheit kostet normalerweise fünf Euro für das Phrasenschwein, aber sie führt uns besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels immer wieder vor Augen, dass die Gesellschaft neben all den Krisen rund um Krieg, Klima und Corona sich auch Gedanken darüber machen muss, wie Einsamkeit und Armut im Alter verhindert werden können. Hier ist das Projekt Mitenand däheim ein Leuchtturmprojekt, besonders im ländlichen Raum. Deshalb war es dem Sozialminister merklich anzusehen, wie er ebenfalls vom Projekt überzeugt und beeindruckt war und ist, zumal das Projekt vom Land gefördert wurde.

Die Förderung zahlt sich hier auch mehrfach aus: Der öffentliche Bereich steht allen Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Küssaberg offen und schafft so einen neuen Mittelpunkt für die Gemeinde. Außerdem ist hier auch die Caritas zu Hause. Die Wohnungen im Obergeschoss bieten für Senior:innen eine moderne und gut ausgestattete Wohnmöglichkeit, ebenfalls direkt im Zentrum von Kadelburg und damit dafür prädestiniert, nicht in Einsamkeit leben zu müssen. Schließlich bietet die Pflege-WG zwölf Zimmer im Erdgeschoss, eine hervorragend ausgestattete Küche, einen großzügigen Essbereich, einen komfortablen Wohnbereich und auch die Zimmer sind sehr gut ausgestattet, zum Beispiel jeweils mit eigener Terrasse und einem barrierefreien Bad. Sogar die Gänge zu den Zimmern besitzen Sitznischen und laden damit ebenfalls zum Verweilen ein: Alles in allem ein hervorragend durchdachtes Konzept! In der Pflege-WG überzeugen mich aber nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch das Konzept. Die Bewohner:innen leben wirklich zusammen. Tagsüber werden sie dabei von einer Unterstützungs-Kraft begleitet. Aufgrund der Lage im Ortszentrum und dank des Bürgerbusses kann auch ein kurzer Ausflug zum Lebensmittelmarkt oder in die Kirche bewerkstelligt werden. Wem der Trubel allerdings manchmal zu viel wird, kann sich dabei jederzeit auch im eigenen Zimmer oder auf der eigenen Terrasse ausruhen. Alles in der Pflege-WG beruht auf dem Konzept „kann“ nicht „muss“. Das durchdachte Konzept hat Sozialminister Manne Lucha und mich überzeugt.

Getragen wird das gesamte Projekt vom überaus großen bürgerschaftlichen Engagement in Küssaberg, koordiniert von der Bürgergemeinschaft. Neben dem Wohnprojekt betreut die Bürgergemeinschaft auch Nachbarschaftshilfe, Bürgerservice und vieles mehr. Auch der Bürgerbus der Gemeinde Küssaberg ist hier eng verbunden. Er war auch ein Thema bei der Diskussion nach der Besichtigung des Projekts, denn der Bus ist nicht mehr ganz der neuste und sollte dringend ersetzt werden, gerade auch um die Barrierefreiheit herzustellen. Als Mitglied im Verkehrsausschuss habe ich dieses Thema schon mehrfach vorgebracht, werde aber auch für die Gemeinde Küssaberg hier weiter am Ball bleiben. Manne Lucha und ich danken der Bürgergemeinschaft für ihr großes ehrenamtliches Engagement.