Vor kurzem war ich mit meinem Team in Überlingen auf der Landesgartenschau, genauer gesagt im „Treffpunkt Baden-Württemberg“, gemeinsam mit Landesverkehrsminister Winfried Hermann zur Vernissage der vielfältigen Mobilitätsausstellung. Eingerahmt in die malerische Kulisse der Landesgartenschau zeigte die Ausstellung, was zur Mobilität der Zukunft dazu gehört, woran insbesondere Baden-Württemberg gerade arbeitet und was das Land schon alles erreicht hat.
Besucherinnen und Besucher werden schon vor dem Treffpunkt BW von einem 1:1 – Modell eines selbstfahrenden Shuttlebusses begrüßt, das von ZF mit verschiedenen Partnern entwickelt wird. Im Rahmen des Projektes „Rabus“ kommen die Fahrzeuge schon bald auf Teststrecken in Mannheim und Friedrichshafen zum Einsatz. Kleine Shuttles wie diese können auch im ländlichen Raum unter Umständen eine Lösung für einen nachhaltigen ÖPNV sein, weshalb es mich sehr freut, dass dieses Projekt demnächst richtig startet.
Im Treffpunkt BW selbst fällt zuerst ein detailliertes Tiefenmodell des Bodensees ins Auge. Mithilfe von Lasern wurde der Bodensee im Projekt „Tiefenschärfe“ so exakt vermessen, wie noch nie. Damit ist ein besserer Gewässerschutz und ein umfangreicheres Verständnis der Prozesse am Seeboden möglich. Wie könnte es anders auch sein, nimmt der Bodensee – nur wenige Meter von der Ausstellung entfernt – eine zentrale Rolle in der ganzen Ausstellung ein. Die Grenzen zu Österreich, der Schweiz und nach Frankreich ergeben neue Herausforderungen, aber auch neue Konzepte für eine nachhaltige Mobilität. So arbeiten die Regionen zum Beispiel in der Internationalen Bodensee-Konferenz, im Oberrheinrat und in den interreg – Projekten eng zusammen. Die Planungen für die Elektrifizierung und den Ausbau der Hochrheinbahn zum Beispiel werden mit interreg-Mitteln gefördert.
Ein weiterer Schwerpunkt des Engagements der Landesregierung und der Ausstellung ist der Umwelt- und Naturschutz rund um Straßen und Wege. So helfen zum Beispiel Grünbrücken im ganzen Land verteilt bei der Wiedervernetzung von Biotopen und ermöglichen den Tieren den gefahrlosen Übergang über die Straßen, die ihren Lebensraum teilweise 3- und 4-spurig durchtrennen. Der Umgang mit den Flächen in unmittelbarer Nähe zu Straßen und Schienenwegen ist besonders für mich, meine Fraktion und die Landesregierung eine der Zukunftsfragen: Wie kann der Einsatz beispielsweise von Photovoltaik zur Energiegewinnung entlang von Straßen realisiert werden und welche Anforderungen stellen wir an den Lärmschutz?
Ebenfalls stark vertreten sind auf der Ausstellung neue Mobilitätskonzepte mit fortschrittlichen Visionen. So wird im Rahmen des Projektes „DiaMANT“ Ideen für automatisierte, vernetzte, elektrische und intelligente Mobilität entwickelt, erforscht und erprobt.
Das Projekt ewayBW beschäftigt sich mit der Möglichkeit und Erforschung von Oberleitungs-LKW. Auf einer Pilotstrecke soll noch in diesem Jahr der erste Oberleitungs-LKW fahren. Auch wenn ich persönlich lieber mehr Güter auf die Schiene verlagern möchte, so können Oberleitungs-LKW durchaus eine Alternative für gewisse Anwendungen sein.
Während die gesamte Mobilitätsausstellung auf der Landesgartenschau nur eine von vielen im Treffpunkt BW ist, bleibt der Infostand der landeseigenen Mobilitätsmarke „bwegt“ über die gesamte Dauer der Landesgartenschau dort vertreten. Mit der Marke bwegt hat das Land in den vergangenen Jahren schon viel zu einer Verbesserung des ÖPNV beigetragen – weit mehr als nur einen neuen Anstrich der Züge:
Mit dem bwtarif wurde ein neuer Tarif eingeführt, der Fahrten im ÖPNV durchschnittlich günstiger macht. Neues Rollmaterial befördert Fahrgäste auf immer mehr Strecken bequem, zuverlässig und barrierefrei ans Ziel. Aber auch Aktionen wie der AboSommer dieses Jahr machen Lust, mit Bus und Bahn quer durchs Ländle zu reisen.
Weitere Informationen zu allen Ständen finden sich auch auf der Website des Treffpunkt BW . Und wer noch nicht vor Ort auf der Landesgartenschau war: Mein Team und ich können einen Besuch nur wärmstens empfehlen, zum Beispiel in den Ufergärten, wo – ganz im Sinne der Mobilitätsausstellung – das Zurückversetzen einer Straße ein hochattraktives Naherholungsgebiet geschaffen hat, das sicherlich auch nach der Landesgartenschau einer der wichtigsten Treffpunkte für Überlingerinnen und Überlinger bleiben wird!