Mit regionalen Ressourcen fürs Dorfleben

Grund zum Jubeln hatten wir am Freitag, als nach jahrelanger Arbeit und dem unermüdlichen Einsatz auch vieler Ehrenamtlicher die Eröffnung des Dettighofer Dorfladens stattfand. Als Mitglied der Genossenschaft „Dorfladen Dettighofen“ freute es mich natürlich besonders, zu sehen, wenn so viel Engagement aus unserer Region solch ergiebige Früchte trägt. Denn mit dem Dorfladen haben die Dettighofer gleich drei prägende Pfeiler errichtet:

Allem voran geht natürlich der gesellschaftliche Gewinn „für d‘ Lüt“ – die Bürger*innen in und um Dettighofen. Eine Einkaufsmöglichkeit vor Ort ist im ländlichen Wohnraum ein wahrer Segen. Nicht nur, um weite Wege für Bewohner zu ersparen. Gleichzeitig kommen auch Bewohner der näheren Umgebung in den Ort und bringen so Dynamik in Wirtschaft und Gesellschaft – ein Einkaufsladen wird zum zentralen Treffpunkt vor Ort. Ein Hauptaspekt der Attraktivität vom „Ladde“ ist das einladende Bistro: Großflächig, hell, mit Terrasse und speziell für in der Schweiz Arbeitende eröffnet das Bistro morgens bereits um 06.30 Uhr, berichtet mir Bürgermeisterin Marion Frei bei einer Führung durch das Haus.

Was mir während unserer Führung außerdem auffiel: Dä Ladde hat ein beachtlich vielfältiges Sortiment für einen Dorfladen. Das war den Initiatoren, unter andem Bürgermeisterin Marion Frei und Genossenschaftssprecher Markus Glattfelder, besonders wichtig. Um mit dem Laden möglichst viele Einkaufenden abzuholen, wollen sie mit ihrem Sortiment den schmalen Grat eines umfangreichen, aber nicht überfordernden Angebots schaffen. Mit ihrer Produktpalette stärken sie dabei in besonderem Maße die regionale Wirtschaft. Die lokalen Lieferanten kommen alle aus einem Umkreis von 30 Kilometern. Darunter sind beispielsweise das Schlachthüsli Schaub direkt aus Dettighofen, aber auch die Blattert Mühle aus Bonndorf, der Bauernladen Stoll aus Kadelburg, der Obsthof Hennes aus Lottstetten und Fruchtsäfte aus der Nachbarschaft in Grießen vom Fruchtsafthersteller Ebner, um nur einen Bruchteil zu nennen.

Beispielhaft innovativ ist der genossenschaftlich geführte Laden zudem auch auf ökologischen Wegen: Die Photovoltaikanlage wird zur Eigenversorgung genutzt, was bei einem gewerblichen Gebäude mit umfassender Kühlkette auch unbedingt geboten ist. Darüber hinaus wird die Abwärme des Ladens intelligent wiederverwendet und auch eine Wärmepumpe gehört zum ausgeklügelten Kühl/Klima/Wärme-Konzept. 
Und nicht zuletzt finden die Kund*innen auf dem Parkpatz des Dettighofer Dorfladens in kurzer Zeit sogar eine überdachte E-Ladestation für E-Bikes, um bequem mit dem Zweirad die Einkäufe zu erledigen.

Im Rahmen der Eröffungsfeier wurde zugleich das Richtfest nachgeholt, in dessen Zusammenhang auch die enge Zusammenarbeit mit den vielen Handwerksbetrieben aus der Region deutlich wurde.
Doch der Richtfestbaum ist nicht der einzige Baum, dem Aufmerksamkeit gebührt. Im Eingansbereich des Hauses befindet sich ein ausschlaggebender Baum: Der Gründerbaum. Dort sind alle Mitglieder der ersten Stunde der Dorfladen-Genossenschaft aufgeführt, auch ich habe als Mitglied ein Blatt an diesem Baum bekommen. Ich bin nicht nur stolz durch die Genossenschaft Teil dieser Erfolgsgeschichte sein zu dürfen, sondern noch viel mehr auf so ein vielversprechendes Engagement aus Herzblut und Motivation in unserem Wahlkreis.