Volle Kraft voraus in Eggingen

Auf meiner Wahlkreistour hat es mich dieses Mal nach Eggingen verschlagen. Eine Gemeinde mit Charme und tatkräftigen 1745 Einwohner:innen. Die Gemeinde von Bürgermeister Karlheinz Gantert treibt die Mobilitätswende hier mit besonderem Elan voran.

Die Reaktivierung der Wutachtalbahn stellt dabei ein besonderen Eckpfeiler dar. Mit ihr können in Zukunft nicht nur Tourist:innen, sondern vor allem Schüler:innen und Anwohner:innen von Eggingen nach Stühlingen, aber vor allem auch nach Lauchringen, Tiengen und Waldshut – und damit praktisch in die ganze Welt – in einem immer besseren Takt fahren. Dass das Engagement für die Wutachtalbahn in Eggingen weiter reicht als Pläne zu verfassen und über die Zukunft zu reden zeigt, wie früher der Bahnübergang gesichert wurde. Ein Bürger vor Ort sicherte als „lebende Bahnschranke“ mit Fahne den Bahnübergang.

Neben diesem Projekt haben wir uns eingehend über den Umbau der Ortsmitte rund um den Mauchenbach ausgetauscht. Die von manchen spöttisch als Fehlplanung bezeichnete schnelle Überflutung des Kinderspielplatz schon bei mittleren Regenfällen ist in Wahrheit eine ziemlich clevere Lösung. In Anbetracht der sich leider anheizenden Klimakrise gilt es, sich an die veränderten Umstände wie Starkregenereignisse anzupassen. Der Kinderspielplatz entpuppt sich so als eine 3000 Kubikmeter große Rückstaufläche, die weitere Überschwemmungen verhindern und abmildern kann.

Über solche Lösungen, die verschiedenen Funktionen verknüpfen, muss in Zukunft mehr nachgedacht werden: Agri-PV, die Symbiose aus Ackerfläche und Photovoltaikanlagen, Photovoltaik auf Dächern mit Begrünung schützt die Häuser vor Überhitzung und produziert grünen Strom oder die Begrünung der Städte und Orte schafft lebenswerte Umgebungen, an denen sich Menschen gerne aufhalten und belebt Dorfplätze und Innenstädte, und kühlt zusätzlich während der heißen Tage im Sommer.

Solche Gemeinden und Städte sind darüber hinaus resilienter gegenüber Starkregenereignissen. Durch die vielen Pflanzen können sie mehr Wasser speichern. Gerade durch die Tallage ist Eggingen bei Extremwettern besonders gefährdet. Kommunen können dafür beim grün geführten Umweltministerium Baden-Württemberg eine Prüfung zum Hochwasserschutz anfragen. Bei Erfüllen der Voraussetzungen werden die Schutzmaßnahmen mit bis zu 70% gefördert. Ein jeder Immobilienbesitzer kann bei sich zusätzlich darauf achten, versiegelte Flächen, wie Schottergärten und nicht benötigte Pflastersteine, zurückzubauen oder durch wasserdurchlässige zu ersetzen.

Darüber hinaus sprachen Bürgermeister Gantert und ich über die Wiederaufnahme des Rahmenabkommens mit der Schweiz, die durch ihre nahe Lage natürlich eine besondere Rolle hier spielt. Durch diese Nähe entstehen aber auch besondere Herausforderungen wie der Lehrer:innen- und Fachkräftemangel. Hier gilt es, gute Politik mit neuen und guten Ideen zu machen. Hierfür war das Gespräch mit Herrn Gantert hilfreich und fruchtbar. Ich freue mich auf das nächste Treffen.