Der Einfluss des Menschen auf die Welt

Mir wurde einmal wieder klar, wie sehr es hilft, seine Umwelt und all das Leben um einen herum zu erleben und zu verstehen. Das Naturkundemuseum in Stuttgart leistet hier einen großartigen Beitrag. Grüne Fraktionskolleg:innen und ich hatten die Ehre eine Führung vom Direktor des Naturkundemuseums, Prof. Dr. Lars Krogmann, zu erhalten.

Begeisterung steckt an. Das mir eigentlich fremde Feld der Pflanzenflechten und Hautflüglern, wie Bienen, Ameisen und Wespen, bekam eine ganz besondere Faszination. Erst durch diese Faszination für all die Vielfalt um einen herum, erkennt man wie schützenswert dieser Artenreichtum ist. Viele, viele Wespenarten sind beispielsweise kleiner als 1mm und können darüber hinaus ziemlich nützlich sein. Die kleinen Plagegeister Motten im Kleider- oder Vorratsschrank können durch solche Schlupfwespen, kaum erkennbar mit dem Auge, angegangen werden. Sie sind der natürliche Counter-Part zu Motten.

Leider sorgt die Lebensweise des Menschen dazu, dass solche natürlichen Gegenspieler verschwinden. Sie sind es nämlich, die in der Nahrungskette als erste unter einem verschwindenden Lebensraum und Nahrungsangebot leiden. Wie sich das konkret auf uns auswirkt ist beispielsweise an dem Eichenprozessionspinner zu beobachten. Die Raupe ist jedes Jahr Gefahr für die Gesundheit und verursacht große Kosten. Natürliche Feinde wären beispielsweise der Puppenräuber. Diese sind im Bild zu sehen. Man mag sich fragen, weshalb so viele Käfer dann zum Präparieren getötet werden. Tatsächlich sind tausende von ihnen bei Pestizideinsatz getötet worden und wurden in aufwendiger Arbeit für die Ausstellung präpariert.

Vom Menschen unberührte oder ungenutzte Natur gibt es in Deutschland kaum noch. Für mich erschreckend war das Biomasse-Verhältnis von Wirbeltieren zwischen Nutztieren und Wildtieren. Letztere umfassen nur noch 3%. Nutztiere haben mit 65% eine doppelt so große Biomasse als der Mensch mit 32%. Mich lässt das mit freudigeren Augen sehen, wenn hier in Deutschland ausgestorbene Wildtiere wieder zurückkommen.

Es gilt diese Artenvielfalt zu erhalten. Die Artenkrise ist eng mit der Klimakrise verbunden. Sie müssen zusammen gelöst werden. Der Artenreichtum und unsere Ökosysteme haben bisher viel unseres Fehlverhaltens abgepuffert. Eine Landwirtschaft im Einklang mit der Natur ist ein erster wichtiger Schritt. Dazu strebt die grün geführte Landesregierung beispielsweise einen Bio-Anteil in der Landwirtschaft von 40% an.