Bauen mit Holz liegt aktuell im Trend – hat aber am Hochrhein und im Südschwarzwald Tradition. So manche Firma gibt es schon bald hundert Jahre und auch die Holzwerkstatt Griesser aus Klettgau-Bühl baut seit mittlerweile 62 Jahren Holzhäuser, Garagen, Treppen und vieles mehr. Gemeinsam mit meinem Team und dem Dettighofener Gemeinderat Axel Schaub war ich in der Werkstatt zu Gast.
Es freut mich immer sehr, bei meinen Firmen und Handwerks-Besuchen zu sehen, welche Qualität hier am Hochrhein entsteht. Schön ist auch, dass viele der Firmen nicht nur im Bereich Holzbau jeweils mindestens eine „Nische“ gefunden haben, für die Sie auch überregional bekannt sind. So steht bei der Holzwerkstatt Griesser aktuell das Thema „Hybridbau“ Holz/Beton hoch im Kurs. Durch den Hybrid-Bau entstehen aktuell bis zu vierstöckige Häuser, die dank dem reduzierten Anteil an Beton deutlich weniger graue Energie besitzen.
Die Holzwerkstatt Griesser wird nach 62 Jahren am Markt zwischenzeitlich von der dritten Generation geführt. Fast zwanzig Mitarbeiter hat das Unternehmen, die nicht nur im klassischen Holzbau und Zimmereigewerk, sondern auch im Schreinerhandwerk tätig sind. Auch hier ist die Werkstatt überregional bekannt, wenn im Bereich Sanierung oder Renovierung in alte Gemäuer die eine oder andere Maßanfertigung eingebaut werden muss.
Bei einem Rundgang durch die Werkstatt haben wir über die Herausforderungen des Handwerks gesprochen. Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und Fachkräftemangel hinterlassen auch am regionalen Handwerk ihre Spuren.
Aktuell steigen zum Beispiel die Preise für Rohstoffe immer noch an, aber noch stärker steigen die Lieferzeiten. Das stellt im Baugewerbe viele vor große Probleme, wenn benötigtes Material nicht geliefert werden kann. Durch langfristige Lieferbeziehungen zu den Lieferanten und dem unschlagbaren Vorteil eines Sägewerks im Ort ist für den Bühler Betrieb die Gefahr allzu großer Lieferschwierigkeiten zumindest gedämpft.
Diese lokalen Lieferbeziehungen sind auch ein zentraler Punkt, wenn es um Nachhaltigkeit im Unternehmen geht. So werden die Fahrwege möglichst kurz gehalten und nach Möglichkeit, zum Beispiel bei der Dachstuhldämmung nachhaltige Materialien verwendet. Außerdem werden die Werkstatt und die Büroräume im Winter durch das Verbrennen von Sägespänen und nicht weiter nutzbarem Verschnitt beheizt.
Eine große Herausforderung ist die Photovoltaik-Pflicht. Hier nehme ich vom Besuch mit, dass die Politik einerseits über die Regelungen noch besser informieren muss, gerade was zum Beispiel das Thema Dachflächen vermieten/Einspeisevergütung/Durchführungsverordnung anbelangt. Andererseits wirkt die Photovoltaik-Pflicht aber! Auf Neubauten, wo sie ja bereits seit 1. Mai gilt ist das nicht weiter überraschend. Aber durch das Setzen des Themas Photovoltaik im gesellschaftlichen Diskurs und durch die geopolitischen Rahmenbedingungen machen sich schon heute viele Eigentümer:innen Gedanken, auch im Bestand Photovoltaik und Solar nachzurüsten.
Für die Zukunft haben die beiden Geschäftsführer viel vor und wollen den Betrieb vergrößern. Hierzu laufen aktuell schon vertiefte Gespräche mit der Gemeinde und weiteren Akteuren. Ich bin vom Besuch immer noch beeindruckt und wünsche der Holzwerkstatt Griesser für die Zukunft alles Gute.