Kunst sei doch nur was für reiche Schnösel. Diesen Vorwurf hört man immer wieder. Und ja, Kunst kostet sehr schnell sehr viel Geld. Oft wird allerdings auch unterschätzt, wie viel Zeit und Mühen Künstler:innen bei der Schaffung ihrer Werke investieren. Zugleich darf es nicht sein, dass Kunst und deren Wirkung nur wohlhabenden Menschen vorenthalten ist.
Die Artothek in Waldshut leistet hier auf mehreren Ebenen eine wichtige Arbeit. Ich hatte die Freude von Kerstin Simon, der Kulturamtsleiterin der Stadt Waldshut-Tiengen, durch die hübschen Räumlichkeiten der Artothek in Waldshut geführt zu werden. Die Stadt Waldshut-Tiengen selbst hat in ihrer Geschichte das ein oder andere Kunstwerk erwerben können und besitzt zwischenzeitlich fast 300 Werke, die leider oft in Archiven oder Büros unzugänglich gelagert sind. In der Artothek kommen diese Kunstwerke nun wieder zu voller Geltung: Damit werden zum einen lokale Künstler:innen unterstützt, deren Kunst hier nämlich sichtbar wird und für die Besucher:innen gibt es einen Super-Mehrwert: Es besteht die Möglichkeit, die Kunstwerke für sechs oder zwölf Monate auszuleihen. Die Kosten belaufen sich auf einen Euro pro Woche (Gutscheine sind aktuell in Planung). Es ist dabei egal wie teuer das Kunstwerk ist. So spielt der Kaufpreis eine untergeordnete Rolle und alle, die Gefallen an einem Kunstwerk gefunden haben, können dieses dann zu Hause für 26€ oder 52€ ein halbes oder ganzes Jahr genießen.
Bisher hatte ich selbst keine eigene, regionale Kunst und war daher sehr froh um diese Gelegenheit. Ich habe mir die wunderschöne Metallskulptur „Wingshell“ der Dachsberger Künstlerin Mechthild Ehmann für ein Jahr ausgeliehen. Zwischenzeitlich habe ich das Kunstwerk schon abholen können. Sobald es dann aufgestellt ist (hier muss noch etwas umgeräumt werden), seht ihr das auf meiner Website.