Das Thema Gesundheit im ländlichen Raum war auf meiner Sommertour ein bestimmendes Thema, z.B. mit dem Spatenstich für das Ärztehaus in Wehr. Da dieses Thema vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und den aktuellen Entwicklungen und Projekten in der Region auch für viele von euch sehr wichtig ist, habe ich mich sehr gefreut, den Sozialminister Manne Lucha zu einem Austausch in Jestetten begrüßen zu dürfen.
Jestetten haben wir dabei nicht zufällig gewählt, denn mit der Genossenschaft „Gesundheitsnetz ZipHo e.G.“ entsteht hier wirklich neues. In dieser Genossenschaft haben sich Ärzte, die vier Kommunen Jestetten, Lottstetten, Dettighofen und Hohentengen a.H und das Klinikum Hochrhein zusammengeschlossen. Ziel ist die Einrichtung eines Primärversorgungszentrum/Medizinischen Versorgungszentrum im Jestetter Zipfel. „ZipHo“ steht dabei passend für Zipfel Hochrhein.
Die Genossenschaft bietet viele Vorteile: Ärztinnen und Ärzte, die sich in der Genossenschaft „ansiedeln“ werden von Bürokratie und Abrechnungskämpfen entlastet und können sich voll auf die Arbeit an den Patient:innen konzentrieren. Außerdem ermöglicht die Genossenschaft flexible Arbeitszeitmodelle und ein echtes Wir-Gefühl im Team. Besonders für junge Ärzt:innen wird hier viel Risiko genommen, das man sonst beim Aufbau einer eigenen Praxis hätte. Schlussendlich ist aber auch die atemberaubende Region selbst ein gewichtiges Argument, um vor Ort aktiv zu werden.
Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Gründung und Entwicklung der Genossenschaft. So gab es zum Beispiel Anfang September eine Förderung in Höhe von 155.000€ für die Themen Digitalisierung und Primärversorgung. Damit soll die Stelle eine:r Case-Manager:in geschaffen bzw. die Ergebnisse einer solchen Stelle ermittelt werden. Wichtig ist dieser Punkt für den Grundgedanken der Genossenschaft, in der viele verschiedene Berufe und Spezialisierungen zusammenkommen, um so den Patient:innen vor Ort eine hervorragende medizinische Versorgung zu bieten.
Sozialminister Manne Lucha und ich haben aus dem Gespräch einige Hausaufgaben mitgenommen, die wir jetzt abarbeiten. Das betrifft zum Beispiel auch die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und die Geschwindigkeit der Verwaltung. Wir werden für die Arbeit im Landtag und der Regierung auch mitnehmen, wo dieses innovative Konzept noch Hilfestellung braucht um so ähnliche Vorhaben im ganzen Land schnell und effektiv voranbringen zu können. Deshalb gilt einmal mehr, hier bald wieder auf dieser Website vorbeizuschauen. Den Dank für die bisher geleistete Arbeit hat Sozialminister Manne Lucha in einem sehr schönen Eintrag im goldenen Buch der Gemeinde Jestetten verewigen dürfen.