Murg: Begeistert vom Zechenwihler Hotzenhaus

Wirklich überrascht wurde ich auf der Sommertour in Murg! Dort besuchte ich das „Zechenwihler Hotzenhaus“. Das „Denkmal des Monats März 2020“ aus dem Jahr 1748 wurde mir von Vertreter:innen des Trägervereins gezeigt. Die Führung startete im Hotzengarten vor dem Haus, der mit viel Herzblut originalgetreu wie früher bestellt wird. Der Denkmalschutzstatus sorgt glücklicherweise dafür, dass große Abstände um den Bau eingehalten werden müssen und trägt damit zum Erhalt des historischen Charakters bei.

Durch die Tür ging es dann direkt hinein in die „gute Stube“. Am Modell erklärte uns der Vorsitzende des gleichnamigen Vereins, Georg Kirschbaum, die Bauweise des Hotzenhauses. Danach blieb viel Zeit zum Staunen und Entdecken. So finden sich im Hotzenhaus zum Beispiel eine typisch-hotzenwälderisch mit „Ochsenblut-Fliesen“ verkleidete Kunst (oder besser bekannt als „Chust“), verschiedene Trachten und vor allem viele originale Tapeten und noch mehr Unterlagen, die teilweise bis in die Anfangszeit des Gebäudes reichen…

Neben der sehr interessanten und immer noch zum Backen und Brennen genutzten Küche, begeistert vor allem das Obergeschoss: Hinter einer kleinen Tür steht man plötzlich in einem hell erleuchteten und weitläufigen Saal. Der hintere Teil des Hauses ist aber über die Jahre arg abgerutscht. Um das Haus zu retten wurde die historische Holzkonstruktion erhalten und durch ein Stahlskelett ergänzt. Der so entstandene und statisch gesicherte Raum kann damit für Veranstaltungen aller Art gemietet werden.

Übrigens: Bewohnt war das Haus noch bis 1998 und das nur mit Plumpsklo, ohne zentrale Heizung und mit nur einem Wasserhahn!