Wälder sind wertvolle Räume. Sie schaffen Lebensräume für zahlreiche Tiere. Sie bieten Erholungsräume für den Menschen und Abkühlung an heißen Tagen. Darüber hinaus speichern sie CO2 und stellen einen vielfältigen Wertstoff zur Verfügung.
Holz ist eigentlich viel zu schade um es schlicht zu verbrennen. Vielmehr sollten wir den Baustoff Werkstoff erhalten, um CO2 nicht wieder in die Atmosphäre zu entlassen. Heute wird vor allem Zement beziehungsweise Beton als Baustoff verwendet. Dadurch entstehen durch die Herstellung viele Treibhausgase. Das auf Initiative des Landes 2020 gegründete Technikum Laubholz (TLH) leistet durch seine Forschung und Entwicklung einen wichtigen Beitrag, um den Baustoff Holz attraktiver und vielseitiger einsetzbar zu machen.
Im TLH in Blaubeuren werden wissenschaftliche Erkenntnisse aufgegriffen und in Laboren mithilfe technischer Anlagen in Richtung Marktreife weiterentwickelt. Bei meinem Besuch mit Kolleg:innen der Grünen Fraktion BW wurden uns verschiedene Forschungsfelder und Verfahrenstechniken vorgestellt, um Laubholzfasern für die Anwendungsbereiche Textil, Verpackung, Baustoffe und Kosmetik nutzbar zu machen.
Dazu forscht das TLH zu faserbasierten Biopolymerwerkstoffe, wobei die nachhaltig produzierten Carbonfasern als Leichtbauteile für die Autoindustrie verwendet werden können oder auch in Zukunft potenzieller Ersatz für schweren Stahlbeton sind. Darüber hinaus kann durch biotechnische Konversion Biomasse in Produkte, wie Antibiotika, Öle und Säuren, umgewandelt werden. Holz stellt dabei auch einen Teil der Lösung dar, in dem erdölbasierte Verpackungsmaterialien durch Zellulosefolie ersetzt werden können.
Ziel ist die ganzheitliche Nutzung und innovative Anwendung von Laubholz. Dazu gehört auch, Reststoffe aus Sägewerken weiterzuverwenden, natürliche Rohstoffe durch Mehrfachnutzung lange im Wirtschaftskreislauf zu halten und damit von der Wegwerfgesellschaft wegzukommen sowie die Wirtschaft im ländlichen Raum zu stärken.
Holz ist ein wunderbarer und häufig regionaler Baustoff, der zusätzlich erhebliche Mengen an CO2 einspart und speichert. Getreu dem Motto Think global, act local! Heute schon gibt beispielsweise es (Hoch-)Häuser aus Holz, beispielsweise in Freiburg und bald in Hamburg. Ich bin froh dort gewesen zu sein, um die Möglichkeiten, die Holz bietet, selbst erleben zu können.