Happy Birthday Rheinfelden! Die zweitgrößte Stadt im Landkreis Lörrach und größte Stadt in meinem Wahlkreis feiert dieses Jahr 100 Jahre Stadtrecht. Ende August war ich deshalb zum offiziellen Festakt im Bürgersaal zu Gast, gemeinsam mit Würden-Träger:innen aus Nah und Fern, Delegationen aus den Partnerstädten und aus der Schwesterstadt im Kanton Aargau, sowie vielen weiteren Bürger:innen aus Rheinfelden. In mehreren Redebeiträgen und Diskussionsrunden wurde den Anwesenden (inkl. Dolmetscher für die Gäste aus den Partnerstädten) die Geschichte und Entwicklung der Stadt Rheinfelden (Baden) näher gebracht. Dabei setzte jede:r Redner:in eigene Schwerpunkte, was den Abend sehr unterhaltsam machte. Im Verlauf des Abends wurden auch die Französisch-Kenntnisse aus der Schule gefordert, denn die Vertreterinnen aus den Partnerstädten Fécamp (Frankreich) und Mouscron (Belgien) hielten ihre Grußworte in Landessprache (dieses Mal ohne Übersetzung für die anderen).
Anlass für den Festakt war ein Telegramm der Badischen Landesregierung aus Karlsruhe: Am 17. Oktober 1922 wurde aus der Doppelgemeinde Nollingen-Badisch-Rheinfelden die Stadt Rheinfelden (Baden). Dieser Entscheidung ging eine rasante Entwicklung voraus, die eng mit der Hochrheinbahn und dem alten Wasserkraftwerk Rheinfelden zusammenhing. Die Verbindung von Bahnanschluss und großen Energiemengen aus dem Rhein erlaubte der Stadt Rheinfelden zu einem Industriezentrum am Hochrhein zu werden. Noch heute prägen die Industrieanlagen von Evonik und der Aluminium Rheinfelden das Stadtbild.
Nach der Stadtgründung wuchs Rheinfelden kontinuierlich weiter, auch bedingt durch einige Eingemeindungen, die nicht immer harmonisch abliefen. Am 1. Januar 1975 wird Rheinfelden dann zur „großen Kreisstadt“ ernannt und übernimmt damit einige Aufgaben vom Landkreis selbst. Außerdem darf sich der Bürgermeister seitdem als Oberbürgermeister bezeichnen.
Heute ist Rheinfelden eine Stadt, die in 100 Jahren viel erreicht hat und in den kommenden 100 Jahren noch viel mehr vor hat.
Ich bin sehr stolz, Rheinfelden in meinem Wahlkreis zu wissen. Denn die junge Stadtgeschichte hat eine große Auswirkung auf beinahe die ganze Welt und ohne Rheinfelden würde die Welt heute vielleicht heute ganz anders aussehen. In unserer heutigen Welt geht nichts mehr ohne Strom. Morgens stecken wir das Smartphone aus der Steckdose, machen das Licht an. Brühen einen Kaffee auf und haben so schon dutzende Geräte benutzt, bevor wir überhaupt das Haus verlassen haben. Den meisten Geräten ist dabei gemein, dass sie mit Wechselstrom betrieben werden, der eine Frequenz von 50 Hertz aufweist. Die Entscheidung für genau 50 Hertz wurde in Rheinfelden getroffen und strahlte vom Wasserkraftwerk in die ganze Welt. Heute nutzen Länder von Südafrika bis Neuseeland, von Island bis nach China diese Frequenz, die ihren Ursprung in Rheinfelden (Baden) hatte.
Fotos: Stadt Rheinfelden (Baden)