Unter Strom stand meine Sommertour in Rheinfelden auch beim Besuch des Rheinkraftwerks. Seit meinem Besuch 2007 hat sich einiges verändert. Damals war gerade das Wehr fertiggestellt, vom Maschinenhaus oder den Turbinen war noch nichts zu sehen! Umso beeindruckender war es für mich, heute in der Halle zu stehen, wo pro Sekunde bis zu 1,5 Millionen Liter Wasser durch insgesamt vier riesige Turbinen strömen. Damit produziert das Kraftwerk grünen Strom für bis zu 170.000 Haushalte!
Im Kraftwerk Rheinfelden spielt auch das Thema Naturschutz eine große Rolle: Das naturnahe Aufstiegsgewässer bietet Fischen sowohl auf deutscher- als auch auf schweizer Seite einen sicheren Aufstieg. Zusätzlich gibt es hinter dem Wehr das sogenannte „Gwild“, eine Kalksteinformation, auf der seltene Moose wachsen. Damit diese nicht austrocknen, werden sie ständig bewässert und das Wasser dafür wird davor durch eine fünfte Turbine geleitet. So wird nochmals zusätzlicher Strom generiert und durch die Bauweise der fünften Turbine ist das gesamte Kraftwerk auch „schwarzstartfähig“, es kann also im Falle eines Black-outs als Keimzelle zum Wiederaufbau des Netzes dienen!
Gemeinsam mit Vertretern des Energiedienstes habe ich über die aktuellen Herausforderungen auf dem Energiemarkt gesprochen. Die Energiewende stellt große Ansprüche an das Stromnetz. Allerdings ist der Netzausbau in vielen Orten arg vernachlässigt worden. Deshalb investiert der Energiedienst in seinem Bereich kräftig in das Netz. Am Hochrhein gibt es die Besonderheit, dass viele Ortsnetze von anderen Eigentümern betrieben werden. Das Netzgebiet der Energieversorgung Klettgau-Rheintal (EVKR) ist nicht mal mit dem deutschen Netz verbunden, sondern wird aus der Schweiz gespeist. Ich habe mich sehr über den Input gefreut und werde die Verstärkung und den Umbau des Netzes im Landtag eng begleiten.